Aller Anfang ist schwer

Aller Anfang ist schwer ….

Ich bin ja jetzt schon eine ganze Weile hier und trotzdem gibt es immer noch Dinge, die mir neu sind. Ich weiß, dass ich mich hier auf meine Menschen und meine Hundekumpels verlassen kann, aber anfangs war es für mich nicht leicht. Ich kannte Nichts und Niemanden, konnte nicht gehen, hatte Schmerzen und überall waren fremde Gerüche und Geräusche. Mein Essen war gut, die Menschen nett, aber kann man ihnen trauen? Und das Schlimmste war, ich war im Menschenhaus. Das war doch so was von verboten. Ehrlich, ich dachte meine letzte Stunde hat geschlagen. Aber irgendwie ist das hier normal. Ich hatte Glück, denn meine Menschen haben mir nichts krumm genommen und haben mir die Zeit gegeben alles zu lernen. Ich lag einfach nur da und habe alles beobachtet. Glaubt mir, dass war anstrengend genug.

 

So viele Dinge, die ich noch nie gesehen hatte und alles hätte gefährlich sein können. Jetzt schreckt mich das Rattern der Waschmaschine nicht mehr und auch nicht das Sausen des Staubsaugers. Obwohl der total unnötig ist, wenn 30 Hunde danach mit matschigen Pfoten durch den Vorraum latschen. Aber Pflegemama ist unbelehrbar und versucht es jeden Tag aufs Neue. Ich erinnere mich noch an das erste Hupen des Postautos. Ich lag da so dösend in meinem Körbchen, plötzlich hupt draußen ein Auto. Alle meine Hundekumpels sind aufgesprungen und zur Tür gestürmt. Mann war das ein Geheul und ein Gezeter. Dass die Türklingel kaputt ist fällt hier wirklich niemanden auf.

Also wir Hunde unterscheiden hier zwischen wichtigen und unwichtigen Geräuschen. Eines der wichtigsten Geräusche ist das Knarren des Kühlschranks, wenn er geöffnet wird. Dann heißt es ordentlich Gas geben und sich in der ersten Reihe einordnen. Da ist die Chance am größten, dass ein Stück Käse abfällt.

 

Es gab aber auch Dinge, die meine Welt ins Wanken gebracht haben. Zum Beispiel fressen hier Hunde und Katzen aus demselben Napf. Ehrlich meine Welt stand Kopf und Pflegemama sagte dann auch noch:“Nein Bubi, wir essen keine Tiere, die im selben Haushalt leben.“ Ich konnte es nicht glauben und hab einige Male nachgefragt, aber meine Menschen blieben bei ihrer Entscheidung. Sogar als ich mich zufällig hinter die Katzenklappe gelegt habe, hieß es:“Denk nicht dran.“

Ihr seht also, ich musste echt viel lernen. Deshalb bitte ich euch, wenn ein neuer Freund bei euch einzieht, gebt ihm Zeit, lasst ihn beobachten und nehmt ihm Nichts krumm. Er weiß es einfach noch nicht besser.